Predigtworte von Abt Johannes beim Sterbeamt am 18. Juli siehe unter „Geistliche Impulse“

„Wenn der Geist dessen in euch wohnt, der Jesus von den Toten auferweckt hat, dann wird er, der Christus Jesus von den Toten auferweckt hat, auch euren sterblichen Leib lebendig machen, durch seinen Geist, der in euch wohnt.“ (Röm 8,11)

Am Morgen des 14. Juli 2017 starb im Dauner Maria-Hilf-Krankenhaus unser Mitbruder

Bruder Michael (Gerhard) Hoffmann OCist

Gerhard Hoffmann wurde am 27. September 1930 in Tuntschendorf in der Grafschaft Glatz in Schlesien geboren. Nach dem 2. Weltkrieg, als Schlesien an Polen fiel, wurde er mit seinen Eltern im März 1946 aus der Heimat vertrieben und kam nach Üfingen bei Wolfenbüttel. Zuerst arbeitete Gerhard dort in einem landwirtschaftlichen Betrieb; 1951 ging er ins Sauerland nach Letmathe und arbeitete dort als Kaltwalzer, bis er am Josefstag 1956 in Himmerod eintrat. Hier wurde er am Michaelstag 1956 eingekleidet und erhielt von Abt Vitus den Namen des Tagesheiligen. Am 2. Oktober 1957, vor fast 60 Jahren, legte er die erste Profess ab, 6 Jahre später, am Kirchweihfest der neu errichteten Abteikirche, gemeinsam mit unserem Altabt Bruno die feierliche Profess.

Sein Novizenmeister P. Ambrosius bescheinigte ihm schon im Noviziat eine tiefe Liebe zum monastischen Leben, die wir auch im hohen Alter bei ihm erleben durften. Gerade in den letzten Jahren, in denen die Zahl der Mönche immer mehr abnahm, entwickelte er sich zu einer echten Säule des Chorgebets, an dem er mit großem Eifer und vorbildlicher Treue teilnahm, solange es seine Gesundheit zuließ. Wer ihm begegnete, spürte seine große geistliche Tiefe und Frömmigkeit, die er regelrecht ausstrahlte.

Br. Michael arbeitete schon im Noviziat in der Küche, qualifizierte sich später zum Hauswirtschafter und konnte so in etwa 30 Jahren vielen jungen Menschen die Kunst des Kochens beibringen.

Die zweite Hälfte seines Mönchslebens war der Gartenarbeit gewidmet, die er mit großen Leidenschaft und unbändiger Energie ausübte. Gerade in den letzten Jahren, wo er unter offenen Füßen leiden musste, hat er sich keineswegs auf‘s Altenteil zurückgezogen, sondern seinen Garten so lange wie möglich bestellt und beackert.

Diese Lebensenergie, sich nicht unterkriegen zu lassen, zeigte Br. Michael auch in den vergangenen Monaten seiner zunehmenden Krankheit und Schwäche. Nach einer Darmoperation kurz nach Ostern 2016 kam er nicht mehr auf die Beine, hatte aber immer noch Pläne:

Sein Moped sollte wieder in Gang kommen, er wollte auch nochmal gerne nach Fatima pilgern

Im Sommer 2016 wünschte Br. Michael ins Seniorenheim in Manderscheid zu ziehen, wo er bereits 2 Monate Kurzzeitpflege erlebt hatte und sich bestens aufgehoben wusste. Die letzten Monate waren eine Zeit immer größerer Schwäche, aber wir durften auch erleben, wie er wirklich loslassen lernte. So konnte er aus seinem tiefen Glauben und seiner echten Frömmigkeit heraus sein Leben, das er vor 60 Jahren Gott geweiht hatte, gelassen in die Hände Gottes zurücklegen.

Das Sterbeamt für unseren Bruder Michael feiern wir am Dienstag, den 18. Juli 2017, um 11.00 h in unserer Abteikirche; anschließend ist die Beisetzung auf unserem Klosterfriedhof.

Bitte teilen Sie uns per Mail (AbtJohannes@web.de) oder telefonisch (06575-951324) mit, wenn Sie eine Übernachtung benötigen.

Priester, die konzelebrieren möchten, sind gebeten, eine Mantelalbe und eine schwarze Stola mitzubringen.

Abt Dr. Johannes Müller OCist                                                                             Notburga Schubert, Schwester
und die Mönche der Zisterzienserabtei Himmerod                                         Katharina Strauch, Schwester